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Flugblatt auf der Strasse gefunden…
…zur Kundgebung und VoKü im April 2016
Schluss mit der Kommerzialisierung des Schanzenviertels-ganz
Pressemitteilung vom 01.04.2016
Hamburg, 01.04.2016
Mit massivem Polizeiaufgebot wurde gestern die Schlüsselübergabe der Kultur-Etage und des Schanzensterns an die HWS Immobilien erzwungen.
Gut 130 Unterstützer_innen und Nachbar_innen blockierten die beiden Eingänge zum Schanzenhof und besetzten die Bartelsstrasse, so dass Maximilian Schommartz, sein Verwalter, sein Anwalt und das mitgebrachte Polizeiaufgebot das Gelände lange Zeit nicht betreten konnten.
Erst durch gewaltsames Aufbrechen des Hoftors Bartelsstrasse verschaffte sich die Polizei Zutritt und besetzte den Hof.
Bei der anschliessenden Abnahme des Schanzensterns wurde als erste Maßnahme des Anwalts der Gebrüder Schommartz die Schlüssel eingefordert. Unmittelbar nach der Schlüsselübergabe wurden ohne Vorwarnung von allen im Raum befindlichen Mitarbeiter_innen und Freund_innen des Schanzensterns die Personalien eingefordert und Platzverweise erteilt.
Während der Begehung des Hotels und der Gaststätte zeigte sich mal wieder die Habgier der derzeitigen Eigentümer: Angebliche Mängel könnten durch eine Zahlung von 15.000,- Euro abgegolten werden.
Selbstverständlich gingen die Betreiber_innen auf diese „Angebot“ nicht ein.
Bei der Übergabe der Kultur-Etage wurden ebenso angebliche Mängel benannt und eine Zahlung von 400,- Euro angeboten. Die schlechte finanzielle Situation der Künstlerinnen, die sich keine gerichtliche Auseinandersetzung leisten könnten, zwang sie zur Einwilligung.
Der heuchlerische Stephan Behrmann vom Fritz im Pyjama Hotel nahm sofort seine neuen Räumlichkeiten in Besitz. Er lässt sie von grobschlächtigem Security Personal bewachen.
Bis in die Nacht hinein hielt die Polizei den Hof besetzt. Zeitweise wurden sogar die
Klient_innen der Palette nicht zur Beratungsstelle durchgelassen.
Die Unterstützer_innen blieben den ganzen Tag solidarisch und ließen sich von der massiven Polizeipräsenz weder beeindrucken noch vertreiben. Um 21h startete eine spontane Demonstration mit ca 100 Teilnehmer_innen, wurde jedoch nach wenigen Metern sofort massiv von der Polizei aufgestoppt.
Daraufhin löste sich die Demonstration auf und viele kleinere Gruppen bewegten sich durchs Viertel und zeigten ihre Empörung auf den Strassen. Die Polizei
ging wie üblich massiv gegen die Menschen vor, es kam zu diversen Verletzten und
Ingewahrsamnahmen.
Mit dem gestrigen Tag ist der Widerstand nicht beendet!
Die Brüder Schommartz haben nur Geld, wir haben alles Andere!
Schommartz und Behrmann: Hände weg vom Schanzenhof und vom Schanzenviertel!
Nachbarn errichten Barrikade
Gefunden auf indymedia.de,
Unsere Nachbarn „finden die Aufwertung des Viertels immer noch scheisse und wollen Investoren die Tour vermiesen.“
Gefunden auf indymedia.de
Spiegel-Artikel von Bruno Schrep
„Gekündigt vom Genossen“:
Gegendarstellung Behrmann/Schanzenstern
Gegendarstellung des Schanzensterns zu den Presseäußerungen von Herrn Behrmann, bitte hier klicken
Die Aktionen gegen Schommartz und Behrmann laufen weiter
Am 23.01. 2016 fand vor dem Fritz im Pyjama-Hotel von Herrn Behrmann in der Schanzenstraße eine Volksküche statt. Ein massives Polizeiaufgebot hat versucht, den Aufbau der Vokü sowie die Verteilung der Informationsflugblätter für die Anwohner*innen zu verhindern. Nach wenigen Minuten wurde eine Person auf brutale Art und Weise festgenommen und erst am Abend wieder freigelassen. Die Vokü zog dann an den Schanzenbahnhof, um sich dort neu aufzubauen. Wiederholt versuchte die Polizei die mitgebrachten Transparente sicherzustellen, um zu verhindern, dass Anwohner*innen und Passant*innen mitbekommen, gegen wen sich die Aktion richtete. Trotz der massiven Behinderung durch die Polizei gelang es den Aktivist*innen, die Vokü über 3 Stunden aufrechtzuerhalten.
Hintergrund
2013 wurde der Schanzenhof an die Brüder Maximilian und Moritz Schommartz für 8,5 Millionen Euro verkauft. Nennenswertes für den Bestand der Gebäude haben sie – ebenso wie ihre Vorbesitzer – nicht getan. Die Schommartz Brüder (Maximilian Schommartz wurde auf Vorschlag der SPD im Juli 2015 in die Deputation der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation gewählt) sind mit der aktuellen Rendite offenbar nicht zufrieden. Im letzten Jahr wurde dem alternativen Hotel Schanzenstern, der Drogenhilfeeinrichtung Palette e.V. und der Kulturetage mit Musiker*innen und dem Atelier, welches Klavierunterricht und verschiedene Kurse für Kinder und Erwachsene anbietet, gekündigt.
Herr Behrmann, der große Teile des Schanzenhofs angemietet hat, spielt dabei eine ganz spezielle Rolle. Neben dem Fritz im Pyjama Hotel in der Schanzenstraße betreibt er auch das Pyjama-Park Hotel und Hostel mit Barbetrieb auf der Reeperbahn. In der Öffentlichkeit stellt er sich als Wohltäter dar, der Flüchtlingsprojekte unterstützt, auf der anderen Seite betreibt er bewusst die Gentrifizierung des Schanzenviertels, in dem er alteingesessene Mieter*innen vertreibt.
Deshalb werden er – neben den Schommartz-Brüdern – auch weiterhin im Fokus unserer Aktionen stehen.
Die Situation im Schanzenhof spitzt sich derweilen immer mehr zu. Die jetzigen Mieter*innen sehen sich mit der Situation konfrontiert, dass sie ab dem 1. April 2016 auf der Straße stehen.
Daraus wird nichts. Das werden wir zu verhindern wissen.
Die Transparente-Jagd des neuen Innensenators Andy Grote
Bilder eines Augenzeugen von der VoKü am Schanzenbahnhof