Am 23.01. 2016 fand vor dem Fritz im Pyjama-Hotel von Herrn Behrmann in der Schanzenstraße eine Volksküche statt. Ein massives Polizeiaufgebot hat versucht, den Aufbau der Vokü sowie die Verteilung der Informationsflugblätter für die Anwohner*innen zu verhindern. Nach wenigen Minuten wurde eine Person auf brutale Art und Weise festgenommen und erst am Abend wieder freigelassen. Die Vokü zog dann an den Schanzenbahnhof, um sich dort neu aufzubauen. Wiederholt versuchte die Polizei die mitgebrachten Transparente sicherzustellen, um zu verhindern, dass Anwohner*innen und Passant*innen mitbekommen, gegen wen sich die Aktion richtete. Trotz der massiven Behinderung durch die Polizei gelang es den Aktivist*innen, die Vokü über 3 Stunden aufrechtzuerhalten.
Hintergrund
2013 wurde der Schanzenhof an die Brüder Maximilian und Moritz Schommartz für 8,5 Millionen Euro verkauft. Nennenswertes für den Bestand der Gebäude haben sie – ebenso wie ihre Vorbesitzer – nicht getan. Die Schommartz Brüder (Maximilian Schommartz wurde auf Vorschlag der SPD im Juli 2015 in die Deputation der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation gewählt) sind mit der aktuellen Rendite offenbar nicht zufrieden. Im letzten Jahr wurde dem alternativen Hotel Schanzenstern, der Drogenhilfeeinrichtung Palette e.V. und der Kulturetage mit Musiker*innen und dem Atelier, welches Klavierunterricht und verschiedene Kurse für Kinder und Erwachsene anbietet, gekündigt.
Herr Behrmann, der große Teile des Schanzenhofs angemietet hat, spielt dabei eine ganz spezielle Rolle. Neben dem Fritz im Pyjama Hotel in der Schanzenstraße betreibt er auch das Pyjama-Park Hotel und Hostel mit Barbetrieb auf der Reeperbahn. In der Öffentlichkeit stellt er sich als Wohltäter dar, der Flüchtlingsprojekte unterstützt, auf der anderen Seite betreibt er bewusst die Gentrifizierung des Schanzenviertels, in dem er alteingesessene Mieter*innen vertreibt.
Deshalb werden er – neben den Schommartz-Brüdern – auch weiterhin im Fokus unserer Aktionen stehen.
Die Situation im Schanzenhof spitzt sich derweilen immer mehr zu. Die jetzigen Mieter*innen sehen sich mit der Situation konfrontiert, dass sie ab dem 1. April 2016 auf der Straße stehen.
Daraus wird nichts. Das werden wir zu verhindern wissen.